NATURHEILPRAXIS Natalia C. Ruiz
info@praxis-ruiz.de

GRIPPALER INFEKT

Aus homöopathischer Sicht bedeutet ein grippaler Infekt eine akute (vorübergehende) Schwächung der Lebenskraft, die den Organismus anfällig für das Eindringen von Krankheitserregern macht. In der Regel handelt es sich bei diesen Erregern um Viren, die nicht mit Antibiotika bekämpft werden können! Eine antibiotische Behandlung ist also nur dann gerechtfertigt, wenn bereits eine bakterielle Superinfektion stattgefunden hat und der Körper nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu heilen.

Der unkomplizierte grippale Infekt hingegen, der sich in Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, sowie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und mäßigem Fieber äußern kann, kann leicht mit folgenden konservativen Methoden überwunden werden:

  • Wasserdampfinhalationen bei Katarrhen der Stirn- und Nasennenebnhöhlen:   Füllen Sie ein Gefäß mit heißem Wasser, ziehen Sie in großes Handtuch über den Kopf und inhalieren Sie den aufsteigenden Dampf für 5-10 Minuten. Die Wirkung läßt sich noch steigern, wenn Sie dem Wasser einen Mentholkristall oder eine Handvoll Kamilleblüten zugeben.
  • frischer Ingwertee: Ingwertee enthält viel Vitamin C und ist ein pflanzliches Antibiotikum. Wenn Sie Süße benötigen, dann verwenden Sie am besten Honig. Zubereitung: Ingwer schälen (2-Daumen-breites Stück), in Scheiben schneiden und in 2 Liter Wasser geben. Wasser zum kochen bringen und etwa 15 Minuten köcheln.    Als europäische Alternative zum recht scharfen Ingwertee kann auch auf das pflanzliche Fertigpräparat Angocin (auf Meerrettich-Basis) zurückgegriffen werden. Sie erhalten es rezeptfrei in der Apotheke.
  • Nahrungskarenz: Der Darm ist der Hauptsitz unseres Immunsystems. Um Ihre Abwehr also nicht zusätzlich zu belasten, sollten Sie möglichst auf Schwerverdauliches verzichten. Greifen Sie lieber zu Gemüse- oder Hühnerbrühe (am besten selbst gemacht, mit ausgekochtem Markknochen!).
  • Körperliche Schonung ist wichtig, damit sich Ihr Organismus ganz dem "Feind" widmen kann. Je mehr Ruhe Sie sich gönnen, desto schneller wird der Infekt überwunden sein. Gehen Sie nicht am ersten fieberfreien Tag sofort wieder zur Arbeit!
  • Wärme: Wenn Sie frieren, nehmen Sie ein warmes Bad (37°C - höhere Temperaturen belasten den Kreislauf), ev. unter Zugabe von ätherischen Badeölen (Eukalyptus, Pfefferminz, Lavendel, Rosmarin, Nelken, Zimtrinde etc. (Kinder erst ab 6 Jahren!)), oder trinken Sie warmen Tee und decken Sie sich warm zu, um den Körper in seiner Fieberreaktion zu unterstützen.
  • Reichlich Flüssigkeit: zum Ausschwemmen der anfallenden Schlacken, benötigt Ihr Körper viel Flüssigkeit. Durch die Wärmeproduktion Ihres Körpers (Fieber) geht Ihnen außerdem viel Flüssigkeit in Form von Schweiß verloren. Ihr Trinkpensum sollte also mindestens 2 Liter täglich betragen (Wasser u./o. Tee) - auch die Raumluft sollte feucht gehalten werden (Luftbefeuchter/ Wasserschale auf die Heizung).
  • Zink: Eine Abwehrreaktion geht mit einem relativ hohen Zinkverschleiß einher. Unterstützen Sie also Ihre Zellen, indem Sie sich das verbrauchte Zink wieder zuführen (2-3 Brause-Tabletten täglich).
  • Homöopathie: eine homöopathische Selbstbehandlung sollte nur in Absprache mit Ihrem Homöopathen erfolgen, da es eine Reihe homöopathischer Grippemittel gibt, die jeweils unterschiedlichen Symptomen und Modalitäten zugeordnet werden.            Sollten Sie sich in konstitutioneller homöopathischer Behandlung befinden, so ist auf die Zuhilfenahme ätherischer Öle zu verzichten!

VORSICHT: Halten Sie unbedingt Rücksprache mit Ihrem Arzt/ Therapeuten wenn

  • Ihre Symptome ungewöhnlich lange andauern (über 3 Tage; Kinder 2 Tage)
  • Ihr Fieber über 39°C ansteigt (Kinder 38°C)
  • sehr starke Schmerzen auftreten (Ohren-, Stirn- und/oder Gesichtskopfschmerz mit Schmerzen beim Kauen, Lungen- oder Brustschmerz, dick geschwollene Mandeln).
  • extreme Schluckbeschwerden, extremer Appetitverlust oder keuchende Atmung auftreten
  • Kurzatmigkeit bei geringer Belastung besteht.
  • große Schleimmengen oder grüner oder blutiger Schleim abgesondert werden.
  • nach einer Woche Selbstbehandlung keine Besserung eintritt.

Hausmittel

  • Halsschmerzen: Gurgeln mit Salzwasser (z.B. Emser Salz): 1 Teelöffel auf ein großes Glas warmes Wasser oder Gurgeln mit Salbeitee. Hilfreich sind auch Halswickel: Decken Sie mit einem kalten, feuchten Tuch den ganzen Hals ab, wickeln Sie darüber ein trockenes Abdecktuch.
  • Schnupfen: Spülen Sie Ihre Nase mit Salzwasser (1 Teelöffel auf ein großes Glas warmes Wasser): füllen Sie das Salzwasser in eine Schnabeltasse, 1 Nasenloch zuhalten, in das andere Salzwasser hoch schniefen; Wasser, das in den Rachen läuft, ausspucken. Oder füllen Sie das Salzwasser in einen Zerstäuber und sprühen es in die Nase ein.
  • Husten:
    • trockener Husten: heiße Milch mit Honig (nicht bei katarrhalischem Husten!)
    • Hustenkrämpfe: Anis- oder Fenchelaufguss (15 g Körner auf 1 Liter siedendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen)
    • Schleimlöser bei schmerzhaftem und anstrengendem Husten: Zwiebeln in Scheiben schneiden, mit Honig Saft ziehen lassen, von dem Saft mehrmals täglich einen Teelöffel voll einnehmen. Oder lösen Sie echte Lakritze in heißem Kräutertee auf und trinken Sie ihn. 
  • Fieber ist eine Heilreaktion des Körpers und keine Krankheit. Fieber hilft Ihnen, den grippalen Infekt schneller wieder los zu werden, denn die Erkältungsviren vertragen höhere Temperaturen schlecht. Senken Sie das Fieber erst, wenn es zur Belastung für den Kreislauf wird, also ab 39° C. Ein bewährtes Hausmittel zur Fiebersenkung sind kalte Wadenwickel.
     

Teemischungen bei Grippalen Infekten
 
Diese Teemischungen dienen der Unterstützung der Behandlung fieberhafter Erkältungskrankheiten, bei denen eine Schwitzkur erwünscht ist. Sie bewirken eine leicht Fiebersenkung, Umstimmung und Erhöhung der körpereigenen Abwehrkräfte.
 

Teemischung 1:

Lindenblüten (Tiliae flos)  40,0 g 
Weidenrinde (Salicis cortex)  30,0 g 
Holunderblüten (Sambuci flos)  20,0 g 
Hagebuttenschalen (Cynosbati fructus)   5,0 g 
Quendelkraut (Serpylli herba):   5,0 g 
 

Teemischung 2:

Holunderblüten (Sambuci flos)  40,0 g 
Thymianblätter (Thymi folium)  30,0 g 
Weidenrinde (Salicis cortex)  20,0 g 
Ringelblumenblüten (Calendulae flos)   5,0 g 
Schwarze Johannisbeerblätter (Ribes nigri folium)   5,0 g 


Zubereitung:
1 Esslöffel der Teemischung mit siedendem Wasser (ca. 150 ml) übergießen, bedeckt etwa 10 Minuten ziehen lassen und durch ein Sieb geben. Soweit nicht anders verordnet, mehrmals täglich 1 Tasse des frisch bereiteten Tees trinken.

Hinweis:
Teemischungen vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.

 

 

 



 


 

Top