NATURHEILPRAXIS Natalia C. Ruiz
info@praxis-ruiz.de

    Herstellung und Wirkweise homöopathischer Arzneien


 

Im Laufe seiner Forschungen entwickelte Hahnemann eine einzigartige, bis heute verwendete Verfahrenstechnik, die Ursubstanzen, die dem Pflanzen-, Tier- und Mineralreich entstammen, unter Zuhilfenahme von Alkohol und Milchzucker zu den verabreichten Arzneimitteln aufzubereiten:

Die Ursubstanz wird mit mehreren Teilen Lösungsmittel wie Alkohol oder Milchzucker verdünnt bzw. verrieben und verschüttelt. Diesen Vorgang nennt man Potenzierung.

Dabei gibt der Buchstabe hinter dem Namen der Arznei den Verdünnungsgrad (D = 1:10, C = 1:100, M = 1:1000, LM (Q) = 1:50.000 usw.), und die Zahl die Anzahl der Verschüttelungen an (z.B. C30 = hundertfach verdünnt, 30x verschüttelt). Je tiefer die Potenz (Verdünnungsgrad), desto materieller (lokaler) die Wirkung, je höher die Potenz, desto ganzheitlicher die Wirkung! Eine D-Potenz wird deshalb ausschließlich zur (symptomatischen) Behandlung körperlicher Leiden eingesetzt, während C-, M- und LM-Potenzen (sog. Hochpotenzen) darüber hinaus auch auf Seele/Gemüt und Geist wirken und dort Heilung herbeiführen können. Hochpotenzen werden v.a. in der klassischen Homöopathie eingesetzt, da mittels ihres Einsatzes ganzheitliche, d.h. Seele und Geist mit berücksichtigende Heilung herbeigeführt werden kann.

Hängt die Wirksamkeit herkömmlicher Arzneien von der Menge der materiellen Wirkstoffe ab, verhält es sich bei homöopathischen Mitteln genau umgekehrt: Je höher die Potenz, d.h. je stärker die Verschüttelung/Verreibung und Verdünnung, umso besser die Wirkung - gerade auch dann, wenn der Ausgangsstoff materiell nicht mehr in dem Medikament nachzuweisen ist. In diesem scheinbaren Paradoxon liegt wohl einer der wesentlichen Gründe, weshalb es so schwer ist, die Homöopathie zu verstehen:

Es wirkt nicht die Ausgangssubstanz selbst, sondern das Wesen, die Information die der Substanz zueigen ist.  Die Freisetzung dieser „geistartigen Kraft" (wie Hahnemann sie nannte) durch Verreibung und Verschüttelung bewirkt eine starke Reaktion im Organismus und damit die Aktivierung der Selbstheilungskräfte. So wie ein gefaltetes Blatt beim Entfalten (= Modulierung) einen Text (Information) hervorbringen kann, so kann eine feste Molekülstruktur (Ausgangssubstanz) durch Verschüttelung (Modulierung) neue Informationen hervorbringen.

In den letzten 200 Jahren wurden über viertausend Ausgangssubstanzen nach der Methode Hahnemanns in Arzneimittelprüfungen geprüft. Dabei notierten gesunde Freiwillige (Probanden) bis ins kleinste Detail die Symptome körperlicher, seelischer und geistiger Art, die sich nach der Einnahme einer Substanz über einen gewissen Zeiotraum hinweg bei ihnen einstellten. Diese Prüfungsergebnisse wurden dann in homöopathischen Arzneimittellehren als sog. Arzneimittelbilder zusammengefasst. Diese Arzneimittellehren dienen Homöopathen als wesentliche Basis bei der Wahl des homöopathischen Mittels.

 

Top