NATURHEILPRAXIS Natalia C. Ruiz
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Dr. med. Samuel Hahnemann – Begründer der Homöopathie


 

Dr. med. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843) studierte seinerzeit Medizin in Erlangen und finanzierte sein Studium mit dem Übersetzen medizinischer Werke. Dadurch beherrschte er bereits im Alter von 24 Jahren 7 Sprachen in Wort und Schrift.

Nachdem Hahnemann 1779 sein Doktorexamen in Erlangen abgelegt, sich ärztlich niedergelassen und einige Jahre praktiziert hatte, begann er jedoch alsbald lautstark gegen die damals üblichen Behandlungs- und Kurformen anzugehen, die er zunehmend als „sinnlos und schädlich“ empfand und verurteilte. Hierzu zählten sog. „Haarseile“ (künstl. Offenhalten eiternder Wunden) exzessive Aderlässe, brutale Brech- und Abführkuren und Vergiftungen mit starken Medikamenten wie Blei, Arsen und Quecksilber u.v.m.. Tatsächlich endeten zahlreiche derartige Therapieversuche damals tödlich oder zumindest mit schweren chronischen Folgeleiden. Nachdem er sich durch seine lautstarke Empörung auch bei den Kollegen unbeliebt gemacht hatte und alsbald der Ketzerei bezichtigt wurde, zog er sich schließlich aus dem für ihn frustrierenden Medizingeschäft zurück, gab seine Praxis ab und widmete sich fortan hauptberuflich dem Übersetzen medizinischer und pharmakologischer Werke.

Im Jahre 1790 kam es im Zuge dessen jedoch zur entscheidenden Wende in Hahnemanns Leben: beim Übersetzen eines Arzneimittelbuches des englischen Pharmakologen Dr. William Cullen störte er sich an dessen Behauptung, dass die Wirkung der Chinarinde bei Malaria auf deren magenstärkende Eigenschaft zurückzuführen sei. Weil ihm diese Behauptung fragwürdig erschien, entschloss sich Hahnemann zu seinem ersten Selbstversuch mit pulverisierter Chinarinde, um zu prüfen, ob sich tatsächlich eine magenstärkende Wirkung feststellen ließ. Doch statt des von Dr. Cullen beschriebenen Effektes stellten sich  Symptome ein, die der Malaria ähnlich waren:

„Ich nahm des Versuchs halber etliche Tage zweimahl täglich jedesmal 4 Quentchen gute China ein; die Füße, die Fingerspitzen usw. wurden mir erst kalt, ich ward matt und schläfrig, dann fing mir das Herz an zu klopfen, mein Puls ward hart und geschwind; eine unleidliche Ängstlichkeit, ein Zittern (aber ohne Schauder), eine Abgeschlagenheit durch alle Glieder; dann Klopfen im Kopfe, Röthe der Wangen, Durst, kurz alle mir sonst beim Wechselfieber gewöhnlichen Symptome erschienen nacheinander, doch ohne eigentlichen Fieberschauder. Mitkurzem: auch die mir bei Wechselfieber gewöhnlichen besonders charakteristischen Symptome, die Stumpfheit der Sinne, die Art von Steifigkeit in allen Gelenken, besonders aber die taube widrige Empfindung, welche in dem Periostikum über alle Knochen des ganzen Körpers ihren Sitz zu haben scheint - alle erschienen. Dieser Paroxysm dauerte 2-3 Stunden jedesmal und erneuerte sich, wenn ich diese Gabe wiederholte, sonst nicht.“

Dies war die Geburtsstunde der Homöopathie, denn für Hahnemann stand von nun an fest, dass die Malaria nicht etwa durch die tonisierende Wirkung der Bitterstoffe der Chinarinde, sondern vielmehr durch deren Vermögen, beim Gesunden malariaähnliche Symptome hervorzurufen, geheilt wurde. In den folgenden 6 Jahren führte Hahnemann zahlreiche Experimente mit verschiedensten Substanzen aus dem Mineral-, Pflanzen- und Tierreich an sich und seinen Familienmitgliedern durch, um seine These zu untermauern. 1796 formulierte Hahnemann schließlich sein fundamentales Heilgesetz:

„Similia similibus curentur“ (Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt)

und nahm seine Praxistätigkeit wieder auf. Seine neue Heilmethode nannte Hahnemann später „Homöopathie“ (griech.: homoios = ähnlich; pathos = Leiden).

Hahnemann führte seine Praxis erfolgreich weiter bis 1810 sein Hauptwerk, der „Organon der Heilkunst“ entstand, in dem es in § 1 heißt:

„Des Arztes höchster und einziger Beruf ist, kranke Menschen gesund zu machen,

was man Heilen nennt.“

1835 heiratete der verwitwete Hahnemann eine junge Französin und zog mit ihr nach Paris, wo er weitere 8 Jahre, bis wenige Wochen vor seinem Tod im Jahre 1843, eine umfangreiche Praxis führte. Hahnemann liegt auf dem Prominentenfriedhof „Père Lachaise“ in Paris begraben.

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